Ist das nicht ein schönes Fleckchen Erde? Hier am Weingarten können Sie auf mittelalterliche Entdeckungsreise gehen. Denn hier stehen viele kleine, teils aufwendig restaurierte und sanierte Häuser aus dem 16. und 17. Jahrhundert.
Den Namen „Weingarten" hat dieses Quartier vom kleinen „Wein-Garten", der sich in der südwestlichen Ecke der ebenso kleinen Parkanlage an diesem Straßenzug befindet. Hier wurde schon im 14. Jahrhundert Wein angebaut.
Damals wurde zum ersten Mal urkundlich der Weinanbau in der zu dieser Zeit wohlhabendsten Gegend Mindens erwähnt. Rund 600 Jahre später wurden im September 1984 im Beisein der deutschen Weinkönigin 40 Rebstöcke durch die 3. Kompanie des Mindener Bürgerbataillons, die „Reben-Kompanie", gepflanzt. Diese Anpflanzung im früheren Rosengarten der Familie des Spirituosen-Fabrikanten Strothmann wurde damals durch das Wirtschaftsministerium NRW genehmigt.
Bei dieser Mindener Rebsorte handelt es sich um die „Regent", eine rotfruchtige Traube, die als besonders widerstandsfähig gilt. Der Rotwein erhielt den Namen „Mindener Rebengarten", von dem bei jeder Weinlese jeweils eine Flasche im Rebenkeller der 3. Bürgerkompompanie in der ehemaligen Strothmann-Villa eingelagert wird. Wer das Glück hat, den seltenen Tropfen zu kosten, wird sich lange daran erinnern ...
In der Fabrikantenvilla mitten im Weingarten wirkte vor vielen Jahren das Studienseminar für das Lehramt für die Sekundarstufe II. Bildung und Kultur werden an diesem beschaulichen Ort ohnehin großgeschrieben. Am den Weingarten abschließenden Königswall liegt die Volkshochschule. Gleich gegenüber das Ratsgymnasium, dessen Gründung auf das Jahr 1530 im nicht mehr existierenden Kloster St. Pauli als Folge der Reformation in Minden zurückgeht. Das Gymnasium war damit das erste Gymnasium westlich der Weser, das im Sinne des neuen Glaubens lehrte.
Im Gebäude der Volkshochschule leben Theater und Musik auf. Im Kleinen Theater am Weingarten finden unter anderem Lesungen und Theateraufführungen statt. Im darunter liegenden Jazz-Club Minden geben sich die Jazz-Größen dieser Welt die Klinke in die Hand. Klaus Doldinger (Tatort-Melodie und Das Boot) und Passport waren und sind hier ebenso gerne zu Gast wie der amerikanische Jazz- und Pop-Saxophonist Bill Evans oder die Bebop-Legende Dizzy Gillespie, der 1991 sein letztes Konzert in Europa im Mindener Jazz-Club gab. Und auch gastronomisch zeigt sich der Weingarten von seiner gemütlichen und schmackhaften Seite.
Bliebe an diesem Ort noch der Blick nach oben. In dem Gebäudekomplex wurde 1923 auf dem Grundstück Weingarten 20 hinter dem bestehenden Brennereigebäude der Schnapsfabrik Strothmann der sogenannte Rektifizierturm erbaut. Dort, wo der durch Destillation gewonnene Rohbranntwein gereinigt wurde, war viele Jahre die Sternwarte der Astro-Arbeitsgemeinschaft des Ratsgymnasiums eingerichtet. Durch ein 8-Zoll-Spiegelteleskop konnte an dieser Stelle das Geschehen am Himmel beobachtet werden. Der Brandschutz machte der Beobachtungsmöglichkeit einen Strich durch die Rechnung. Nun öffnet sich seit Mitte 2023 der Blick in den Himmel in der neuen Sternwarte am Badesee in der Nachbargemeinde Hille.
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